Orts- und Naturlehrpfad Zempin

Sie wandern gern? Sie wollen dabei Interessantes zu den Besonderheiten des ehemaligen Fischerortes oder Hinweise auf die geschichtliche Entwicklung des heutigen Seebades erfahren?
Dann begeben Sie sich auf Erkundungstour durch Zempin und folgen Sie den Fischen – in grün, blau und rot.

Ortsplan, Zempin, Wanderungen

Seebadweg – der rote Fisch

Rundgang – ca. 90 Minuten

Die Wanderung beginnt am Fremdenverkehrsamt in der Fischerstraße 1.

Touristinformation

Dieses Gebäude wurde 1963 als Ratsgebäude und Sitz der Kurverwaltung errichtet, nachdem der Vorgängerbau – ein rohrgedecktes Gebäude – durch Funkenflug einer Lokomotive vernichtet wurde.
Im Jahr 2004 wurde der Glasvorbau für die Erweiterung des Fremdenverkehrsamtes errichtet.

Sie gehen nun in Richtung der Bahnschranken, ohne diese jedoch zu überqueren. Biegen Sie vorher links in die Bahnhofstraße und folgen dieser zu unserer Station 1 „Bahnhof“

Der Bahnhof entstand 1911 als die Strecke von Heringsdorf bis zum Bahnhof Wolgaster Fähre erweitert wurde. Das Bahnhofsgebäude war planungsgleich mit dem Bahnhof Ückeritz – nur spiegelverkehrt gebaut. Durch Bomben wurde es im Juli 1944 zerstört und 1954 in seiner heutigen Form neu aufgebaut.
Im Jahr 2006 wurden der Bahnhofsvorplatz und die Bahnhofstraße neu gestaltet.

Sie gehen nun links Richtung Bundesstraße. Überqueren Sie diese und wandern dann rechts – Richtung Koserow – auf dem Rad- und Wanderweg zur Station 2 „Pumpenhaus“.

Zempiner Bahnhof 2021

Das bunt gestaltete Pumpenhaus ist unser Ausgangspunkt, um über die Straße zu schauen. Dort sehen Sie das Haus „Turino“- italienisch: Türmchen. Diesen Namen gab ihm der Maler Otto Niemeyer-Holstein, dessen Wohnhaus und Atelier sich zwischen Zempin und Koserow befand und noch heute für Interessierte zu besichtigen ist.
Das Haus „Turino“ ist das ehemalige Transformatorenhaus der Flak-Unteroffiziersschule, welche sich auf der Fläche der Seestraße befand und 1945 gesprengt wurde.

Hinter dem Pumpenhaus überqueren Sie die Seestraße und wandern weiter auf dem unbefestigten Deich in Richtung Koserow. Dabei können Sie auf der linken Seite versteckt zwischen den Kiefern das heutige Haus „Südwind“ erkennen. Dieses wurde 1977 vom Magdeburger Armaturenwerk (MAW) als Betriebsferienheim errichtet und 2005 zu privaten Ferienwohnungen umgebaut.

Wenn Sie den asphaltierten Rad- und Wanderweg erreichen, folgen Sie diesem nach links Richtung Ostsee zur Station 3 „Strandabgang 7C“.

Vorbei am ersten Haus auf der rechten Seite, welches an die Befestigung einer ehemaligen Flakstellung angebaut und deren halbrunde Mauer in das Haus und den Garten integriert ist, erreichen Sie die Kreuzung Möwenweg-Seestraße. Hier finden Sie Imbiss und Strandshop sowie eine öffentliche Toilette. Etwas versteckt auf einer Anhöhe befindet sich ein kleiner Spielplatz.
Wenden Sie sich gleich hinter dem Strandshop nach rechts – Richtung Ostsee – haben Sie Station 3 „Strandabgang 7C“ erreicht.
Diesen laufen Sie hinunter – jedoch nicht bis zum Ende – sondern nur bis links ein mit typischen Pflanzen des Sandbodens bewachsener Pfad beginnt. Dieser kleine Weg führt Sie in den Kieferngrund.
Die hohen Kiefern des Küstenschutzwaldes spenden Schatten und halten den von der Ostsee kommenden Wind ab. Parallel zur See laufend, erreichen Sie nach kurzer Zeit unsere Station 4 „Kurplatz“.

Der Kurplatz wurde auf dem ehemaligen Standort der Salzhütten errichtet.
Diese wurden gebaut, um das vom Staat erhaltene steuerfreie Salz einzuschließen. Das Salz wurde zum Haltbar machen der großen Heringsfänge im 19. Jahrhundert bereitgestellt.

Heute werden hier im Sommer Konzerte und Kinderprogramme veranstaltet. Aber auch für verschiedene Feste wird der Kurplatz genutzt – wie z.B. das Fischerfest am Samstag nach Christi Himmelfahrt.

Vor dem breiten Strandzugang mit seinen schönen Holzfiguren – links ein Fischer und rechts die Bernsteinprinzessin – wenden Sie sich nach links, um unsere Station 5 „Fischerhütten“ zu erreichen.

An den neu errichteten Fischerhütten haben Sie die Möglichkeit, die auch heute noch schwere Arbeit der Strandfischer zu beobachten. Immer wenn sie fischen wollen, müssen die Fischer zuerst die Boote über den Strand zum Wasser ziehen, da auf dieser Seite der Insel kein Hafen gebaut werden konnte.

Fischereistandort Zempin

Fischereistandort Zempin

Bei Sturmgefahr oder im Winter können Sie die Boote ganz oben in den Dünen liegen sehen.
Achten Sie doch auf die Schilder an den Fischerhütten: Hier sind die Tage und Uhrzeiten angegeben, wann die Fischer von ihrer Fangtour zurückkehren werden. Können Sie erkennen, welche Fische ins Netz gegangen sind?

Um weiter unserer Tour zu folgen, gehen Sie den Weg zwischen den Fischerhütten bis zur Kreuzung und halten sich dann rechts. Nach wenigen Metern können Sie auf der Ostsee-zugewandten Seite eine Metalltreppe erkennen. Machen Sie doch einen kurzen Abstecher an den Strand – um Muscheln, Bernstein oder anderes Strandgut zu suchen oder um einfach mal die Wasssertemperatur zu testen. Gehen Sie links in Richtung Zinnowitz.

Sie finden Strandwanderungen zu anstrengend? Dann folgen Sie einfach weiter dem Rad- und Wanderweg an der Dünenkante zu Station 6 „Campingplatz“

Sie sind am Strand entlang gelaufen und haben vielleicht kleine Urlaubsandenken – wie Muscheln oder Bernstein – gesammelt? Nutzen Sie bitte die nächste Metalltreppe, um wieder zur Rundtour zurückzukehren, und halten sich dann rechts.

Sie stehen nun vor einer großen freien Fläche mit einigen Bäumen in uriger Form –  mit dabei die sogenannte „Krumme Kiefer“. Dieser widmete bereits Hugo Scheele – Maler und Schriftsteller, der von 1921 bis 1960 in Zempin lebte – ein Gedicht.
Hier befand sich auch …

Anschließend gehen Sie durch das Tor, welches Sie auf dem Campingplatz Zempin Willkommen heißt. Links sehen Sie die begehrten Wohnmobil-Stellplätze mit Blick zur bzw. auf die Ostsee.
Genießen Sie noch einmal die Aussicht auf das Meer!
Folgen Sie dem asphaltierten Weg und wenden Sie sich an der nächsten Kreuzung nach links in Richtung Rezeption. Durch das Eingangstor mit der Schranke verlassen Sie den Campingplatz.

Nach wenigen Metern sehen Sie rechts kleine Bungalows, die ca. 1980 errichtet wurden. Hier wohnen während des Sommers die ehrenamtlichen Helfer des Wasserrettungsdienstes.

Folgen Sie der Straße und überqueren Sie am Kreisverkehr den Rad- und Wanderweg. Wenn Sie die mächtige Buche und den Parkplatz des Campingplatzes fast am Ende der Straße erreichen, wenden Sie sich nach links in die Waldstraße – unsere Station 7.

Die Waldstraße – sie trägt ihren Namen zu Recht. Nur eine Seite bebaut, auf der anderen mächtige Buchen und herrliche Kiefern im Küstenschutzwald.
Nach wenigen Minuten erreichen Sie ein weit in den Garten gestelltes Haus mit dem Namen „BALTICA“. Hier wohnte der Maler und Schriftsteller Hugo Scheele. Auf der Waldseite finden Sie eine kleine Hinweistafel mit Informationen zu seinem Leben und Schaffen.

Wandern Sie weiter die Straße entlang, können Sie erkennen wie die Häuser immer größer und zu richtigen Villen werden. Denn auch hier hat der Aufschwung durch den Bäderbetrieb zu Beginn des 20. Jahrhunderts Spuren hinterlassen. Alle Felder, die bis zur Bundesstraße reichten, wurden bebaut. Dabei orientierten sich die Eigentümer an den Villen der zu dieser Zeit schon großen Seebäder Zinnowitz und Heringsdorf. So kann man auch hier herrschaftliche Säulen, Veranden und Stuckornamente finden, welche einen Hauch der Bäderarchitektur auch nach Zempin brachten.

Zu DDR-Zeiten waren diese Villen teilweise Betriebsferienheime. Die meisten wurden nach der Wende liebevoll restauriert und sind zu Ferienwohnungen, Pensionen oder Gaststätten geworden.

Am Ende der Straße befindet sich ein großer Parkplatz – unsere Station 8 – sowie der Eingang zur Strandpromenade.

Wenn Sie den Parkplatz am Ende der Waldstraße erreicht haben, gehen Sie links in den Wald hinein und können dort das Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges besuchen.

Anschließend haben Sie sich nach der langen Tour eine kleine Pause verdient!
Besuchen Sie doch einen der hier vorhandenen Imbisse – für jeden Geschmack ist etwas dabei – süß oder herzhaft.

An der Ecke von Wald- und Strandstraße sehen Sie vor sich die Residenz „Waldhaus“. Dieses Gebäude steht an der Stelle, an der bis 1994 die Gaststätte mit Tanzsaal „Waldhaus“ stand. Hier wurden im Tanzsaal bis ca. 1960 die großen Wintergarne (Fischernetze) geflickt, welche man für das Fischen unter dem Eis benötigte. Später gab es hier Theater, Kino, Tanz und Karneval. Heute befinden sich hier Ferienwohnungen sowie eine Pizzeria im Erdgeschoß.

Anschließend gehen Sie in die hintere Waldstraße, welche nur für Fußgänger und Radfahrer passierbar ist.

Wandern Sie nun die hintere Waldstraße entlang. Diese zeigt Ihnen die Vorderseiten der schönen Villen, die hier ganz nah am Küstenwald stehen und bereits um 1910 errichtet wurden.

Am Ende dieses Weges erreichen Sie den Dünensteig. Diesem folgen Sie nach rechts bis zur Bundesstraße. Überqueren Sie diese und an der Konditorei Eichhorst vorbei erreichen Sie den Ausgangspunkt Ihrer Wanderung.